Yukuo K., 23, aus Japan, studiert und lebt seit einem Jahr in Österreich.
Wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien unterwegs bin, wundere ich mich, dass niemand einen Mundschutz trägt. Hier ist es üblich, in der Öffentlichkeit zu nießen und zu husten, wie jetzt gerade, wenn die kalte Jahreszeit beginnt. Ich komme aus Nagoya. Dort sind in der Metro oft bis zu einem Drittel der Leute mit Mundschutz unterwegs. Man schützt dadurch sich und – falls man selbst verkühlt ist – die Mitreisenden vor einer Ansteckung.
Diese Art von Rücksichtnahme ist für mich der Inbegriff der Zivilisation. In Japan gilt es als unschicklich, sich in der Öffentlichkeit zu schnäuzen. Besonders Frauen versuchen, es zu vermeiden, da es als höchst unattraktiv gilt. Die ÖsterreicherInnen sehen das nicht so. Auf der anderen Seite gehört es hier zu den Tischmanieren, beim Suppe-Essen nicht zu schlürfen. JapanerInnen essen sehr gerne heiße Suppe, besonders in der kalten Jahreszeit. Und Schlürfen kühlt nicht nur, sondern verbessert auch den Geschmack. (Aufzeichung: ki)
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